Suchtrupps

Ich möchte eine Mail von heute zum Anlass nehmen ein weiteres wichtiges Thema anzuschneiden. Den mittlerweile zum Standard gewordenen Suchtrupp.

Ich finde es äußerst begrüßenswert, dass sich in den sozialen Netzwerken Leute zusammentun, die in ihrer Freizeit Hundehaltern helfen, ihre entlaufenen Hunde wieder zu bekommen. Sei es durch plakatieren, Futterstellen betreuen, Sichtungen bündeln usw.

Was ich aber kategorisch ablehne, sind aktive Suchen mit Suchtrupps, die in mehr oder weniger grossen Anzahl durch die Wälder und Wiesen ziehen und auf gut Glück oder an Sichtungspunkten Spalier laufen.
Was soll es bringen, einen ängstlichen Hund aufzuscheuchen um dann nachher wieder bei Null anzufangen. Klar, man hat ihn gesehen und weiss das es ihm gut geht. Und nun? Jetzt ist er nämlich wieder weg und muss schon wieder ein neues freies Gebiet finden, in dem er sich niederlassen kann. Er wird wieder in Panik versetzt, verbraucht unnötig Kraft und riskiert im schlimmsten Fall wieder einem Unfall zum Opfer zu fallen.

Hunde brauchen Ruhe um sich mit ihrer Situation auseinandersetzen zu können. Wir Menschen haben gegen einen instinktgesteuerten Hund keine Chance. Wenn er aber Ruhe und Routine bekommt, wird er nachlässig werden und z.B. näher an Menschen herankommen oder - was sehr oft vorkommt - bereits an den Futterstellen warten, das wir kommen. Routine ist der Feind des Profis und erst dann bekommen wir eine Chance. Deshalb rate ich auch immer dazu, eine Futterstelle über mehrere Tage aufrecht zu halten, bevor man eine Falle aufstellt.

Insofern kann ich nur raten, von Suchmannschaften aller Art abzusehen, auch wenn es irgendwann, irgendwo und irgendwem gelungen ist, einen Hund auf diese Art in ein Grundstück zu treiben oder sonstiges Glück hatte. Die Zahl der für immer vertriebenen und vielleicht verunfallten ist definitiv höher.


Text/Quelle: https://www.facebook.com/hundentlaufen